Weihegottesdienst Dresden-Süd

Der mit Freude erwartete Tag war endlich gekommen. Ca. 115 Geschwister waren zu diesem Gottesdienst erschienen. Vor dem Weihegottesdienst erklang die Harfe. Der Chor sang das Lied „Macht hoch die Tür“. Danach wurde von den Kinder das Lied „Eine Tür tut sich auf für dich“ gesungen und es erklang durch das Streichtrio sowie vom Klavier vorgetragen: „Gott ist gegenwärtig“.

Am 03.12.2022 um 16:00 Uhr begann der Weihegottesdienst mit Bezirksapostelhelfer (BAPH) Helge Mutschler. Zum Eingang sang die Gemeinde das Lied „Tochter Zion, freue dich“. Als Grundlage für diesen Gottesdienst diente das Bibelwort aus Psalm 84, 5: „Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar.“ 

Zur Begrüßung sagte BAPH Mutschler: "... dass er sich über diesen schönen Tag freut und der Himmel aufgeht. Wenn man sich die Architektur anschaut, öffnet sich alles nach oben."

Er beglückwünschte die Gemeinde aus tiefstem Herzen für ihr neues Heim und zu dem schönen Kirchengebäude. Er wünscht der Gemeinde Gotterleben in diesem Haus und Erfahrungen mit Gott in der Tiefe des Herzens. "Eigentlich ist es üblich, etwas über die Chronik der Gemeinde zu sagen, aber diese ist sehr kurz, da die Gemeinde noch sehr jung ist."

Die Gemeinde gibt es seit 01/2022, als Apostel Korbien den Fusionsgottesdienst durchführte und die Gemeinden Pirna und Lockwitz zusammenschloss. Er wünschte der Gemeinde weiteres Zusammenwachsen durch den Fusionsprozess und weiterhin ein schönes Aufeinanderzugehen. Er wünschte jedem Gemeindemitglied, hier eine neue seelische Heimat zu finden und sowie wachsende Klarheit und Kraft des Heiligen Geistes. BAPH Mutschler sprach einen herzlichen Dank an alle Bauleute und Mitarbeitenden für das schöne Gebäude aus: "Gott möge jedem auf seine Arbeit durch seine guten Hände Segen schenken."

Nach diesen Worten erfolgte die Weihe als Segenshandlung, wonach das Chorlied „Eins bitte ich vom Herrn“ erklang.

BAPH Mutschler hatte sich ein sehr bekanntes Bibelwort für diesen Gottesdienst ausgesucht. Er sagte:"...nachdem König Salomo den Tempel in Jerusalem erbaut hatte, war es üblich, jährlich eine Pilgerreise nach Jerusalem zur Zeit des Laubhüttenfestes zu machen. Der Weg war weit und musste zu Fuß zurückzulegt werden. Er war beschwerlich, weil es ins Gebirge hochging. Dann spricht der Psalmist vom „dürren Tal“. Das sind Situationen auf dem Weg, die schwierig waren (z. B. wilde Tiere, Räuber, Hunger und Durst). Der Psalmist beschreibt im Bibelwort das Ankommen in Jerusalem und die Freude, die damit verbunden ist: „Wie lieblich sind deine Wohnungen Herr Zebaoth“. Damit beschreibt er die Pracht des Tempels, was man heute auch zu dieser Kirche sagen kann, der Blick wird förmlich nach oben gezogen von der Konstruktion der Kirche, die sich nach oben hin öffnet zu Gott dem Allmächtigen, der wichtigsten Person. Die Seele des Pilgers sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn. Der Pilger ist vlt. erst am Stadtrand und sieht den Tempel und verspürt diese Sehnsucht und die Seele freut sich. Bildlich gesprochen ist es für den Pilger so, als wenn ein Vogel endlich sein sicheres Nest gefunden hat, wo er brüten kann und dann seine Jungen aufwachsen. Dann trifft der Pilger vielleicht auf den Tempelpriester. Der Pilger möchte vlt. selber ein Tempelpriester sein, denn wohl denen, die in deinem Hause wohnen (siehe Bibelwort). Die Tempelpriester müssen nicht wieder weg, der Pilger muss nach ein paar Tagen jedoch wieder zurück in seine Verhältnisse, die Priester dürfen immer in diesem schönen Tempel sein. 
Das Bibelwort könnte in der heutigen Zeit folgenermaßen formuliert werden: Im Hause Gottes wohnen macht sehr glücklich und das wünscht er auch der Gemeinde für die Zukunft, das soll auch unser Zielprogramm sein. Wir bewundern das neue Gebäude und freuen uns darüber, aber das Haus Gottes ist nicht nur dieses Gebäude, entscheidend ist auch, dass Räume für die Begegnung mit Gott geschaffen wurden, für Gemeinschaft und des miteinander Glaubens."

"Eine Fusion und Gemeindeschließung sind nicht immer ganz einfach, dann ist der Wunsch an Gott, einen Ort zu erleben, wo wir glücklich werden können, spirituell, geistig sowie seelisch. Das ist der Wunsch für diesen Ort, auch für die, die jetzt etwas weiterfahren müssen." Bei diesen Geschwistern bedankte sich der BAPH ganz herzlich. Im Hause Gottes dürfe man glücklich sein, denn hier dürfe man auch selbst nach Hause kommen, auch wenn man es völlig verbockt habe.

Neben diesen Einblicken äußerte BAPH viele weitere Gedanken, wie die Gemeinde und Ihre/Gottes Gäste in diesem neuen Haus glücklich werden können. . 

Zum Ämterwechsel erfolgte ein Harfenspiel von C. Debussy.

Apostel Korbien sagte, dass die Gemeinde diesem Festtag mit großer Vorfreude entgegen fieberte. Er wünschte der Gemeinde, dass diese Freude nie nachlassen möge. Es sei eine Eigenart: "Wir sehnen lange etwas herbei, wenn wir es haben freuen wir uns nur für eine kurze Zeit und dann kommen wieder neue Wünsche auf und die Freude lässt nach. Wir sollen Freude am Hause Gottes und in der Gemeinde haben." Vor ein paar Tagen fand die technische Einweisung statt und es waren nur ein paar Geschwister anwesend, welchen die wichtigen, zu beachtenden Dinge am Kirchengebäude, erläutert wurden. "Heute" so der Apostel "haben wir die geistige Einweisung erlebt." Die ganze Gemeinde wurde in sehr bildhafter Weise eingewiesen, wie sie hier wohnen möchten. Es sei ein Unterschied, ob man etwas besuche oder ob man hier wohnen dürfe. "Zur Schlüsselübergabe waren viele Besucher anwesend: Nachbarn, die sich hoffentlich auch wie zu Hause gefühlt haben. Dieses Gefühl wollen wir jedem entgegenbringen. Die Gemeinde soll hier ankommen und sich wie zu Hause fühlen. Wir haben heute auch alle einen Schlüssel überreicht bekommen. Heute früh gab es eine Schlüsselübergabe, wo der Vorsteher symbolisch einen Schlüssel empfing. Wir wollen nichts zuschließen oder ausschließen, sondern aufschließen für die Liebe des Herrn."

Zum Ämterwechsel sang der Chor das Lied „Gib mir mehr von deinem Geiste“. 

Der Vorsteher der Gemeinde, Evangelist Thomas Hartwig, sprach davon, dass das Gehörte nun auch praktisch umzusetzen sei. Nach dem Bau des neuen Kirchengebäudes gehe es jetzt erst richtig los. Im Matthäusevangelium las er: „Wo zwei oder drei sich in meinem Namen versammeln, da will ich mitten unter ihnen sein.“ Im Vers zuvor heißt es: „Wenn zwei sich einig werden, worum sie mich bitten, das will ich ihnen erfüllen.“ "Wenn wir in der Lage sind anderen Gutes zu tun, dann wird Gott denen, die um seinen Geist bitten, diesen Geist geben. Wenn wir nach Hause kommen, wollen wir miteinander reden. Es gibt welche die Reden und andere Hören zu. Gott hört uns immer zu. Wir wollen ganz praktisch mit Hilfe des Heiligen Geistes arbeiten und uns mit dem Geist erfüllen lassen. Wir wollen darum beten. Was soll der liebe Gott machen, wenn zwei sich nicht einig sind, um was sie bitten? Wir wollen mit den ganz einfachen Dingen anfangen und immer wieder ganz zum Ursprung gehen, dann wird sich Gott zu uns wenden."

Der Bezirksapostelhelfer wies abschließend daraufhin, dass "wir hier das aller erste Mal das „Unser Vater“ beten werden. Vielleicht können wir uns erinnern, wie wir in unserer Wohnung das allererste Mal gemeinsam am Tisch saßen und es wurde gegessen und getrunken." Er wünschte der Gemeinde, dass dieses "erste Abendmahl"  in Erinnerung bleiben und dass das Auswirkungen auf die Gemeinde haben möge. Die beiden zusammengeschlossenen Gemeinden seien sehr unterschiedlich und jeder sei anders, was zu Komplikationen und Missverständnissen führen könnte. "Wir wollen uns auf dieses Wunder einlassen und uns in diesem Haus gemeinsam mit Jesus an einen Tisch setzen. Wir wollen nicht auf uns schauen, sondern auf den Herrn, wie er das Brot und den Wein teilt. Dieses Abendmahl soll ein Mahl des Zusammenwachsens, der Versöhnung, des Friedens, der göttlichen Freude sein. Durch die Architektur wird der Blick immer wieder nach oben gezogen und wir wollen die Liebe Gottes in diesen Räumen erleben."

Das Abendmahl wurde durch das Lied „Gib Friede, Herr gib Friede“ und den Kanon der Gemeinde „Nehmt einander an“ eingeleitet. Während des Abendmahls ertönte die Harfe und die Viola, sowie im Anschluss die erste Strophe des Liedes „Wie heilig ist doch dieser Ort“, gesungen von der Gemeinde. Darauf folgte ein Männerquartett mit einer modern gesetzten Version des Liedes "Jesus lehrt uns leuchten“. Das Lied „Ich glaube fest“ wurde zusammen vom Chor und den Kindern gesungen.

 Zum Abschluss erklangen noch die Lieder „Lobt Gott, ihr Christen“ und „Tragt in die Welt nun ein Licht“.