Richtfest am 13.05.2022

Am 13.05.2022 fand das Richtfest der NAK - Gemeinde Dresden-Süd - um 16:00 Uhr statt. Zu Beginn sangen die Festteilnehmer zur Orgelbegleitung das Lied „Dich, Gott, loben wir“.

Der Gemeindevorsteher Thomas Hartwig begrüßte alle Teilnehmer. Er freute sich über alle Anwesenden, aus anderen Kirchgemeinden, Bauleute, Architekt, usw. Dann bat er Apostel Korbien, ein Gebet zu sprechen. Zuvor erzählte der Apostel, dass er 3 Stunden bis nach Dresden brauchte, weil immer wieder der Verkehr stockte, doch das sei besser, als wenn der Baufortschritt der Kirche stockt. Bis zum Richtfest konnten alle Planung eingehalten werden.

Nach dem Gebet sang der Chor „Siehe, ich will ein Neues schaffen“.

Bischof Matthes zeigte sich begeistert über den schönen Klang des Chores. Das letzte Mal wurde draußen gesungen und da ist mancher Klang einfach verhallt. In einem dreiviertel Jahr wurde vieles gebaut. Erst sah man nur die Ebene und jetzt sieht man schon Konturen und doch wissen wir noch nicht, wie die Kirche im Endstadium aussehen wird. Der Bischof beschäftigte sich im Vorfeld damit, wie im alten Bund der Tempel gebaut wurde. In der Bibel kann man es nachlesen. Da heißt es: „Salomo baute das Haus und vollendete es. Er bedeckte die Wände des Hauses innen mit Brettern von Zedernholz. Vom Boden des Hauses bis an die Decke täfelte er es innen mit Holz, und den Boden des Hauses täfelte er mit Brettern von Zypressenholz.“ (1. Kön. 6,14.15).

Er bemerkte während des Lesens, das damals Holz auch schon sehr im Spiel war. Für den Architekten ist das Thema Holz auch entscheidend für diese Kirche. Im biblischen Bericht kam es zu einem Bruch. Salomo beschreibt nicht wie es weitergeht, sondern: „Und es geschah des Herren Wort.“ Was der liebe Gott Salomo damals gesagt hatte, das möchte er der Gemeinde schenken: „Wirst du in meinen Satzungen wandeln und nach meinen Rechten tun und alle meine Gebote halten und in ihnen wandeln, so will ich mein Wort an dir wahr machen, das ich deinem Vater David gegeben habe, und will wohnen unter Israel und will mein Volk Israel nicht verlassen.“ (1. Kön. 6,12.13). Außerdem gin der Bischof auf das Gemeindebauen ein. Die Gemeinden sind offiziell seit Beginn des Jahres zusammengeführt. Der liebe Gott hat damals sein Versprechen erneuert, was er David gegeben hat. So sei es auch in diesem Haus. Die Gemeinde wird dieses Haus nutzen, darinnen wohnen, sie sollen auch das erfahren, was der liebe Gott damals den Menschen zugesagt hat. Er ist mit seinem Volk, er wird es nicht verlassen, wenn sie seine Gebote halten. Bischof Matthes bleibt dabei, wenn wir nur das Gebot „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst.“ halten, dann sind wir auf dem rechten Weg. Wir wollen in diesen Tagen auch Friedensstifter sein. Gott soll mit jedem ganz persönlich sein. Er möge den Bau weiterhin lenken und leiten und diesen segnen.

Nach dem geistlichen Wort wurde gemeinsam „Lobe den Herren“ gesungen.

Herr Dipl.-Ing. Architekt BDA Reiter freute sich sehr über diesen Tag, da er das erste Mal in diesem Raum stand. Er habe sich diesen irgendwann in der Nacht ausgedacht und jetzt stand er in diesem Raum, der 10 m hoch ist und durch das viele Holz sehr viel Wärme ausstrahlt. Sie hatten seit 2 Jahren für diesen Moment gearbeitet, sich viele Nächte lang Gedanken gemacht, wie sie das alles hinbekommen. Dann zeigte er auf die Balken an der Decke und erwähnte, dass so ein Balken gerade sein will, wenn er dann plötzlich krumm sein soll, dann macht der Balken das nicht von allein. Es muss auch ein Statiker kommen, der das berechnet und sagt, dass das alles ganz genau hält. Es braucht eine Gemeinschaft von Menschen, die alle mitmachen und das gemeinsame Ziel einer schönen Kirche haben. Er spürte, dass sie dem Ziel sehr nahe kommen. Er will der Gemeinde ein neues Zuhause schaffen. In anderen Kirchen gibt es riesige Räume. Bei dem Kirchenraum der neuen Kirche hat er das Gefühl, dass es ein Familienraum ist, in dem auch nur mal 10 Leute zusammensitzen und es trotzdem schön ist.

Es folgte der gemeinsame Gesang mit Klavier des Liedes „Aus Gottes guten Händen“.

Gemeindevorsteher Thomas Hartwig richtet ein Dankeschön an die Bauleute, die Tag und Nacht, sowie bei Wind und Wetter arbeiten. Als wir, die Gemeindemitglieder, mit streichen durften, hat er bemerkt, Wind und Wetter ausgesetzt zu sein; das ist schon nochmal eine andere Hausnummer, als immer nur drinnen zu arbeiten. Er bedankt sich auch bei den Geschwistern weltweit für die freiwilligen Spenden, weil es erst daraus möglich ist, so einen Bau entstehen lassen zu können. Es geht auch noch ein Dank an den lieben Gott, ohne den wir nichts wären. Wir wollen eine Gemeinde bauen, in der Gottes Geist zum Tragen kommt. Gottes Geist ist nichts anderes als Liebe, Versöhnung und Zuwendung zum Nächsten. Es ist ein hoher Anspruch, der uns nicht immer gelingt, aber wir wollen uns Mühe geben. Wir wollen eine offene Gemeinschaft für alle Menschen sein.

Danach gingen alle Anwesenden nach draußen und stellten sich vor die Kirche zur Aufrichtung der Richtkrone.

Der Zimmermann hielt den Richtspruch: „Es fehlt ein Nagel noch, dann ist’s vollbracht. Vorher doch sind ein paar Dinge noch zu sagen, dann wird der Nagel eingeschlagen. Es steht so mancher da und gafft, fragt, wie haben sie das geschafft? Mit Handwerkskunst und frohem Mut wird ein jedes Bauwerk gut. Der Zimmermann ließ ausgerichtet, er bleibt der Tradition verpflichtet. Er setzt dem Bau die Krone auf, ist zurecht auch stolz darauf. Was kühn der Architekt erdacht, wird umgesetzt genau nach Plan. Konstruiert 3-dimensional, entsteht hier ein neuer Kirchensaal. Mit Hand und Fuß, Verstand und Herz, ist aufgerichtet himmelwärts. Der Bau, er mög zu allen Zeiten, der Gemeinde Glück bereiten. Kein Unglück soll sie je ereilen, ein jeder mög hier gern verweilen. Dies Haus mit Herz und Hand gebaut, sei dem Schöpfer anvertraut und hätten wir nicht seinen Segen, würden wir hier nichts bewegen. Ich tu es allen Leuten kund, der Trinkspruch halt ins weite Rund. Ich erheb mein Glas und stelle fest, dass man uns hier nicht im Trocknen lässt.“

Danach wurde der letzte Nagel eingeschlagen. Zuerst schlug der Zimmermann den Nagel halb ein, dann kamen u. a. der Architekt und unser Gemeindevorsteher an die Reihe und dem folgten noch ein paar weitere Schläge. Dann ging es wieder ins Kirchenschiff zurück.

Nach Aufrichtung der Richtkrone sang das Vokalesemble mit Violinen und Klavier „Irish Blessing“ (Irischer Segen).

Es folgten nun Gruß- und Dankesworte von verschiedenen Persönlichkeiten.

Der Stadtbezirksamtsleiter Herr Lämmerhirt begann. Er freut sich, dass wir als Gemeinde im Stadtteil Leuben unser „Zelt“ aufschlagen. Er wünscht uns, dass wir über dieses Haus hinaus in den Stadtteil wirken, die vielen guten Dinge, die uns die frohe Botschaft tagtäglich vermittelt. Dafür wünscht er uns Kraft. Er wünscht uns weiterhin Erfolg, gute Begegnungen mit den Menschen. Er freut sich über die bunte Vielfalt der Christen in diesem Stadtbezirk. Es sind die evangelischen und katholischen Christen, es sind aber auch viele freie Gemeinden, die schon hier vor Ort sind. Alle tragen dazu bei, dass hier die frohe Botschaft verkündet werden kann. Er beglückwünscht uns und den Architekten zu unseren schönen und auffälligen Bau. Der Architekt sagte ihm bei der Begrüßung, dass es sein Meisterwerk sei. Der Architekt hatte auch für die katholische Kirche das ökumenische Kinderhaus gebaut. Beides sind nachhaltige Bauten hier im Stadtteil. Wir sollen im Stadtteil nachhaltig wirken. Er wünscht uns alles Gute und Gottes Segen.

Der Pfarrer Michael Gehrke aus der katholischen Gemeinde in Zschachwitz fuhr an der Kirche vorbei und sah, dass diese sichtbar in die Höhe wächst. Er freut sich sehr über das neue Haus zum Lobe Gottes. Er richtete uns Glück- und Segenswünsche aus. Er erzählte von einer Kindheitserinnerung. Er wuchs in Dresden in einem großen Haus mit ganz vielen Wohnungen auf. Dort wohnten genau 2 Familien, die sonntags in die Kirche gingen. Die eine Familie war seine eigene und die andere Familie war neuapostolisch. Als Kinder war da eine gewisse Verbundenheit, sie mussten den Sonntag heiligen. Bis heute ist er bei Gott geblieben. Gemeinde- und Kirchenaufbau sind Prozesse, die sie auch in ihrer Kirche kennen. Er weiß, dass es nicht immer einfach ist und wünscht uns dafür die Hilfe Gottes.

Karsten Hoffmann aus der Apostolischen Gemeinde hieß uns herzlich willkommen als Gemeinde. Es ist selbstverständlich, dass man unter Brüdern und Schwestern so gut miteinander umgeht. Sie haben erst in ihrer Gemeinde für unsere Gemeinde gebetet, dass wir einen Kirchenstandort finden. Sie beteten schön länger für uns und es ist ein tolles Erlebnis, wenn man das über die Jahre so mitbegleitet. Ihn faszinierte der Bau, da es ein richtiger Hingucker ist. Beim Hingucken ist es immer so, da fragt man sich, was steckt dahinter. Im Laufe der Zeit kann es sein, dass Viele diese Kirchgemeinde neu entdecken oder wiederentdecken. Er freute sich über die Bereicherung des Stadtteils, wozu auch die Apostolische Gemeinde gehört, und über die geschwisterliche und räumliche Nähe. Er wünschte sich, dass wir die eine und andere Veranstaltung zusammen gestalten und Ökumene leben. Er wünscht uns ebenfalls Gottes Segen.

Gemeindevorsteher Thomas Hartwig stellte noch eine Frage an den Architekten: Immer, wenn er durchs Dachfenster sieht, kann er die Sterne sehen. Er wollte wissen, ob es eine Konstellation gibt, wo der Vollmond durchscheint, denn dann würde es einen Vollmond-Gottesdienst geben. Der Architekt antwortete daraufhin, dass er mit einem Model den Stand der Sonne geprüft hat, wie die Sonne dort oben hineinscheint. Im Sommer scheint die Sonne direkt durch das Dachfenster hinein, im Winter scheint die Sonne durch die bunten Seitenfenster scheinen. Er kann aber nicht sagen, was der Mond macht.

Zum Abschluss sang der Chor „Bau dein Reich in dieser Zeit“ und danach sangen alle gemeinsam noch den Kanon „Dona nobis pacem“ (Gib uns Frieden).

Nach dem öffentlichen Teil des Richtfestes gab es noch ein geselliges Beisammensein mit allen Anwesenden bei einem kleinen Buffet.